W o s g e h t b e i d i r ?
„Perfect Match“ für Tierliebhaber?
Nachdem es in der Rubrik „Wos geht bei dir?“ in der letzten Ausgabe für die 18-jährige Marie Ebnet beim Kampfsport sehr schweißtreibend war, wollte sie es nun ein wenig ruhiger angehen lassen. Doch weit gefehlt: Der Besuch im Tierheim verlangte auch dieses Mal von der Lehramtsstudentin alles ab. Sie machte sich zwar die Hände schmutzig, aber letztendlich waren die wenigen Stunden als Tierpflegerin im Quellenhof Passbrunn ein echtes Highlight.

Derzeit befinden sich vier Kaninchen, ein Frettchen, sechs Mäuse, 40 Katzen und 15 Hunde in der Obhut der Tierpflegerinnen. Sie beginnen ihren Arbeitstag jeden Morgen um 8 Uhr. Zuerst müssen Gehege sauber gemacht und die Tiere gefüttert werden. Dabei durfte ich den Pflegerinnen über die Schultern schauen und natürlich habe auch ich mir den ein oder anderen Rechen gegriffen.
Übrigens: Im Tierheim finden sich auch Pferde, jedoch nicht zur Vermittlung oder ähnlichem, sondern ausschließlich zu Therapiezwecken für die Lebenshilfe.

Manchen Tieren werden regelmäßig Medikamente verabreicht, die sie jede Woche vom Tierarzt neu verschrieben bekommen. Nachmittags werden allgemeine Aufgaben am Gelände erledigt, die Hunde abwechselnd in den Auslauf gebracht und sich liebevoll um die Haustiere gekümmert. Auch speziellere Aufgaben in Bezug auf verhaltensgestörte Tiere und Papierkram gehören zu den täglichen Aufgaben. Übrigens: Im Tierheim finden sich auch Pferde, jedoch nicht zur Vermittlung oder ähnlichem, sondern ausschließlich zu Therapiezwecken für die Lebenshilfe.
„Ein Tier ist lebendig, es braucht Zuneigung und Liebe und man muss viel Zeit und Geld investieren“


Bei Interesse an einem zu vermittelnden Tier können Termine vereinbart werden. Jedoch sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein, dass der Besitz eines Haustiers eine gewisse Verpflichtung ist. Daher appelliert Heimleiterin Ilona Wojahn an die Vernunft der Interessierten. Ein Tier sollte man sich niemals nur aus einer Laune oder Langeweile heraus „anschaffen“. Schließlich handelt es sich nicht nur um ein Dekostück, das man kauft und auf eine Kommode stellt. „Ein Tier ist lebendig, es braucht Zuneigung und Liebe und man muss viel Zeit und Geld investieren“, erzählt mir Ilona Wojahn. Bevor man also ein Tier – sei es Hund, Katze, Maus oder ein Frettchen adoptiert – sollte man definitiv sicher sein, diese Verantwortung übernehmen zu wollen und können. Diese liebevollen Tiere verdienen ein geregeltes Zuhause, man kann es nicht einfach nach der Pandemie, wenn das Homeoffice vorbei ist, wieder zurückgeben, weil jetzt hat man ja wieder besseres zu tun.

Die verschiedensten Tiere mit den unterschiedlichsten Charakteren findet man in Passbrunn. Bei der Vermittlung muss man sich somit genaue Gedanken machen, was man möchte. Schließlich liegen zwischen einem kleinen Schmusekater und einem aufgeweckten und aktiven Schäferhund Welten. Auch sollte man sich bewusst sein, dass allseits beliebte Welpen zwar momentan ganz süß sind, jedoch werden die zum einen auch irgendwann größer und zum anderen brauchen diese die meiste Fürsorge. Bis die Kleinen erstmal stubenrein sind und die Grundkommandos beherrschen, kann es oftmals ein langer Weg sein, vor allem jetzt ohne geöffnete Hundeschulen. Somit ist man zum großen Teil selbst verantwortlich für das zukünftige Leben, das dieses individuelle Tier haben wird.
So stellt man schnell fest, dass die Vermittlung in keinem Fall kurzfristig entschieden wird, auch von Seiten des Tierheims wird vorher gründlich überprüft, ob das Tier auch zu seinen zukünftigen Besitzern passt. Hat man aber ernsthaftes Interesse, ein liebevolles Zuhause für einen treuen Begleiter zu werden, so findet sich für viele ein passendes „Match“. Will man das Tierheim unterstützen, kann aber aus diversen Gründen kein Haustier bei sich aufnehmen, so freut sich die Organisation sehr über verschiedenste Sach- und Geldspenden.

Maries Fazit:
Ich hatte eine wunderschöne Zeit in Passbrunn. Ich konnte einen kleinen Einblick in die umfangreichen Aufgaben der Mitarbeiter gewinnen. Zudem durfte ich zahlreiche kleine und große, verschmuste und aufgeweckte Vierbeiner kennenlernen, die allesamt ein glückliches und liebevolles Zuhause für immer verdient haben. Ich hoffe, dass sie es irgendwann einmal finden.
Text: Marie Ebnet
Fotos: Christine Daxl