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Auftritte in Werbespots von McDonalds, Tänzer im neuesten Video von Michael Patrick Kelly oder umjubelte Auftritte in Fernsehshows: Der 25-jährige Dingolfinger Hüseyin Cetintas ist in der Tanzbranche sehr begehrt. Im Gespräch mit dem Dingolfinger Stadtmagazin spricht der sympathische Niederbayer, der mittlerweile in München studiert, über seine große Leidenschaft und verrät uns seine Wünsche für die Zukunft.
Banale Frage zu Beginn. Wie bist Du eigentlich zum Tanzen gekommen?
Hüseyin Cetintas: Meine größte Inspiration für das Tanzen war damals und ist auch heute noch meine Familie und Kultur. Die türkische Kultur vereint Musik, Tanz und Feiern, sodass ich als kleines Kind im Alter von sieben Jahren bereits auf verschiedenen Hochzeiten aufgetreten bin.
Nach Deinen Anfängen beim TSC Dingolfing hast du Dich immer weiter verbessert. Gab es Mentoren oder Vorbilder?
Hüseyin Cetintas: Nachdem ich nach München gezogen bin, hatte ich die Chance von Beginn an mit internationalen Mentoren, Choreografen sowie Künstlern zu trainieren. Hierbei gab es mehrere Vorbilder, die meinen heutigen Tanzstil geprägt haben und immer noch prägen. Einer dieser Menschen ist definitiv Mecnun Giasar.

Würdest Du sagen, dass Tanzen Dein Leben ist?
Hüseyin Cetintas: Das trifft es ganz genau auf den Punkt. Ich wollte schon immer auf der großen Bühne stehen und performen. Angefangen und entwickelt hat sich dieser Traum schon als kleines Kind. Meine Leidenschaft für das Tanzen ist so groß, dass mein Hobby heute mein Beruf ist. Hierfür bin ich mehr als dankbar.
Was machst Du eigentlich abseits der Tanzfläche?
Hüseyin Cetintas: Ich habe 2019 mein Bachelorstudium „Internationales Marketing Management“ abgeschlossen und werde ab 1. Oktober 2020 den Masterstudiengang „Interkulturelle Kommunikation und Kooperation“ anfangen.
Tanzen ist erotisch. Macht ein guter Tänzer auch bei den Frauen eine gute Figur?
Hüseyin Cetintas: Bisher habe ich diesbezüglich nur positive Erfahrungen gemacht. Die Hüften eines Tänzers können sehr anziehend auf Frauen wirken (lacht).

Nun zu Deinen Projekten: Unter anderem tanzt Du auch in einigen Videos. Wie war zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Patrick Kelly?
Hüseyin Cetintas: Die Zusammenarbeit mit Patrick Kelly war super entspannt. Das gesamte Produktionsteam und Patrick haben sich ein tolles Projekt überlegt. Patrick Kelly hinter den Kulissen ist ein absolut bodenständiger, zuvorkommender und super talentierter Künstler. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit dem gesamten Team das Video zu drehen. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an Nikeata Thompson und ihre Agentur für die Vermittlung.
Wie lange dauert es eine Choreographie zu entwickeln?
Hüseyin Cetintas: Das passiert bei mir total unterschiedlich. Da es immer darauf ankommt für welches tänzerisches Level beziehungsweise Event man choreografiert. Manchmal fange ich eine Woche, einen Tag oder eine Stunde vorher an.
„Das sind Höhepunkte, die man nicht mehr so schnell vergisst.“
Gab es noch weitere Highlights?
Hüseyin Cetintas: Es gibt viele Highlights in meiner tänzerischen Karriere, aber eine der besten Zeiten waren definitiv meine Aufenthalte in Los Angeles. Ebenso die verschiedenen Fernseh-Commercials und Live-Auftritte auf der Bühne. Beispielsweise für World of Dance. Das sind Höhepunkte, die man nicht mehr so schnell vergisst.

Du gibst auch Unterricht. Ist Tanz auch durch Sendungen wie „Let’s Dance“ bei den Teenagern wieder angesagter?
Hüseyin Cetintas: Tanz wird meiner Meinung nach durch Sendungen dieser Art wieder kommerzieller, allerdings sind Plattformen wie Instagram und TikTok, das Tool, womit man die Jugendlichen heutzutage schneller erreicht.
Zu welcher Musik kann man am Besten tanzen oder ist das wirklich Geschmackssache?
Hüseyin Cetintas: Das ist absolut Geschmackssache. Es gibt meiner Meinung nach kein bestimmtes Genre, welches sich „am Besten“ für das Tanzen eignet. Das ist bei mir immer davon abhängig, wie ich mich fühle und dementsprechend suche ich mir eben dazu die passende Musik.
Das Thema Corona kann auch in diesem Gespräch leider nicht fehlen. Tanzen ist teilweise enger Körperkontakt. Auf was muss man in diesen Zeiten achten?
Hüseyin Cetintas: In den Tanzschulen, in denen ich unterrichte, wird vor allem auf die Maskenpflicht, den Sicherheitsabstand und alle weiteren Hygienemaßnahmen geachtet. Daraus folgt natürlich, dass nur eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern im Tanzsaal erlaubt sind. Ansonsten sind wir alle sehr glücklich darüber, endlich wieder tanzen zu dürfen (lacht).
Welche Träume hast Du noch als Tänzer. Gibt es Projekte, die Dich reizen würden in der nahen Zukunft?
Hüseyin Cetintas: Viele meiner Träume konnte ich schon realisieren, was manchmal kaum zu glauben ist, wenn ich heute zurückblicke. Aber natürlich gibt es da immer Ziele, die ich gern erreichen würde. Eines davon ist zum Beispiel auf Tour zu gehen mit einem international erfolgreichen und bekannten Künstler, wie zum Beispiel Chris Brown oder auch Rihanna. Zukunftsszenarien oder ein weiterer großer Traum ist es, meine eigene Tanzschule oder Agentur zu eröffnen, indem ich mein Marketing- und unternehmerisches Know-How mit dem Tanzen verknüpfen kann.

Text: Andy Forster
Fotos: Hüseyin Cetintas