„ Ein Weltmeister, der Dopingtests schwänzt; zahlreiche kollabierende Sportler um Mitternacht und leere Zuschauerränge. Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Emirat Katar waren, wie es der deutsche Boulevard treffend formulierte, eine „Katarstrophe“.
Werden Sportler nur noch als Menschenmaterial gesehen und durch die Arena geprügelt? Bei dieser WM muss man diese Frage mit einem klaren „ja“ beantworten. Bei 32 Grad und mehr als 75 Prozent Luftfeuchtigkeit ist Sport selbst für Profis unmöglich, was beim Marathon dann auch bewiesen wurde. Doch der Leichtathletik-Präsident Sebastian Coe sprach von herausragenden Wettkämpfen. Wahrscheinlich hatte der Brite keine Lust, dass er es sich mit den zahlungskräftigen Scheichs nicht komplett verscherzt.
Ich musste, als Coe sein sinnloses Bla Bla in die Kameras sprach, nur an eines denken: In drei Jahren finden dort die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Hoffentlich nicht genauso langweilig für die Fans vor Ort, denn mit Bier kann man sich das Ganze nicht schön saufen, bei einem stolzen Preis von 12 Euro für den halben Liter.
Da ist sogar der Maß-Preis beim Kirta ein Schnäppchen. Und was machen die Zuschauer vor den TV-Geräten, falls Langweile aufkommt? Die können sich ein paar Weihnachtsklassiker anschauen, den Christbaum schmücken, durch die zahlreichen Weihnachtsmärkte schlendern und dazu einen Glühwein trinken. Die WM findet bekanntlich im Winter statt. Einfach absurd. Eine weitere Katarstrophe.“