K u l i n a r i s c h e s

Für die fünfte Auflage von „Mein Lieblingsgericht“ stand das Team vom Dingolfinger Stadtmagazin dieses Mal hinter dem Grill bei der Firma Widbiller in Dingolfing. Es wurde bewiesen, dass auch Grillen eine Kochwissenschaft ist.

Text: Andy Forster
Fotos: Christine Daxl
Zusammen mit Christine Daxl kredenzte Koch & Grillmeister Markus Fröde Hähnchen Korma und als Nachspeise eine Tarte Tatin.


Grillen ist für viele Bundesbürger eine Leidenschaft. Kaum zeigt das Thermometer über 20 Grad, schon wird das Gerät aus dem Winterversteck geholt. Meistens sind es Spare Ribs, Bratwürstl oder Nackensteaks, die darauf landen. Die Frauen lassen auch gerne Kartoffeln, Pilze oder Zucchini auf den Grill purzeln.
Die entscheidende Frage, die sich das Team vom Dingolfinger Stadtmagazin stellte: Ob mit einem Grill spektakulär gekocht werden kann? „Auf jeden Fall“, entgegnet Markus Fröde, Grillmeister, der ab diesem Jahr die Grillkurse bei der Firma Widbiller durchführen wird. Der 35-jährige Koch ist ein Meister seines Faches und kam doch sehr ungewöhnlich zu seinem Traumberuf. Zunächst absolvierte der mittlerweile dreifache Familienvater eine Lehre zum Automobil-Mechaniker bei der Firma Mossandl in Dingolfing. Danach holte er sein Abitur nach und wollte Chemie in Franken studieren. Doch ein Schicksal ließ ihn umkehren: „Mein bester Freund war an Leukämie erkrankt“, erzählt Fröde. Danach stand für ihn fest, „dass ich ab jetzt nur noch das mache, was mir auch wirklich Spaß macht.“
„Ich koche nicht nach Rezept, sondern nach Gefühl, denn am wichtigsten ist, dass es mir schmeckt.“



Seine Leidenschaft sei schon immer das Kochen gewesen, erzählt er Christine Daxl und Andy Forster vom Dingolfinger Stadtmagazin. Und er kam mit seiner Leidenschaft viel herum in Bayern. Seine Lehre absolvierte er im Spatenhaus an der Oper in München; vier Jahre kochte er auf dem Münchner Oktoberfest außerdem stand er auch im Restaurant Tingula in Dingolfing hinter dem Herd und kreierte vorzügliche Speisen für die Kunden. Auf ein Nomadenleben hatte er aber keine Lust und machte sich kurzentschlossen selbstständig. Markus Fröde organisierte Caterings für Hochzeiten und bot auch die ersten Kochkurse an. Über die Firma Widbiller kam er zur Firma Miele, für die er neun Jahre die Geräteveranstaltungen leitete und so auch Köchen aus ganz Deutschland die Küchengeräte näherbrachte. Und auch für die Rational AG, dem Weltmarktführer für Groß- und Industrieküchengeräte, ist er tätig. Da war der Weg zum Grillhersteller und Marktführer Weber nicht weit. Fröde arbeitete sich mit viel Leidenschaft in das Thema Grillen ein und ist auf diesem Gebiet ein gefragter Mann. Auch der jetzige NHL-Trainer Marco Sturm war ein begeisterter Grill-Lehrling bei einem seiner vielen Kurse.
Wenn man Fröde genau zuhört, wird einem schnell bewusst, dass das Grillen nicht nur „Würstl und Fleisch drauf und fertig“ ist. Vor allem die Qualität der Produkte sei entscheidend: „Ich kaufe alles regional, wir haben in Dingolfing mit Edeka Leeb einen sehr guten Einzelhändler, der hervorragende Qualität bietet“, erzählt Fröde. Auch die Zutaten für sein Lieblingsgericht, ein indisches Hähnchen Korma, besorgte er sich von dort. Als Schmankerl obendrauf gab es zudem eine Nachspeise, eine Tarte Tatin. Bevor er das Gericht kredenzte, gab er auch sein Credo als Koch preis. Man müsse nicht immer genau nach Rezept kochen oder grillen, „denn letztendlich gibt es kein richtig oder falsch – schmecken muss es halt“. Dann geht es los für den Koch, der von Christine Daxl unterstützt wird. Ingwer und Knoblauch werden geschält; das Hähnchenfleisch in große Stücke geschnitten und auf dem Grill anbraten.
Wichtig bei einem indischen Gericht seien, laut Fröde, natürlich die diversen Gewürze. Zimtstangen, Lorbeerblätter, Nelken oder Koriander geben der Sauce eine typisch indische Note. Nachdem alles fertig ist, kommt es zum Finish mit Erdnussbutter, die unter die Sauce gemischt wird: „Schmeckt perfekt“, so Fröde zufrieden und auch Christine Daxl ist begeistert vom Resultat. Die Paratha (ungesäuertes Fladenbrot) vom Pizzastein bilden im Übrigen die perfekte Symbiose mit dem Hauptgericht. Doch es kommt noch besser, denn die Nachspeise verspricht eine Gaumenfreude zu werden. Die Tarte Tatin bereitet Fröde ebenfalls mit dem Grill zu. „Eine simple Nachspeise, die auf jeder Party ein Hit ist“, so Fröde. Mittlerweile ist auch Verleger Max Wälischmiller bei Widbiller eingetroffen und darf ebenfalls probieren. Sein Fazit ist eindeutig: „Hervorragend“. Letztendlich wurde mit diesem Lieblingsgericht bewiesen, dass auf dem Grill wirklich alles zubereitet werden kann.
Kurse bei Widbiller: Die Leidenschaft für das Grillen will Fröde auch an Hobbyköche weitergeben. In den Kursen bei der Firma Widbiller wird viel ausprobiert, aber auch gelernt: „In den vier Stunden versuche ich, den Kursteilnehmern so viel wie möglich zu zeigen. Es wird sehr kurzweilig“, so Fröde. Die Kurse finden am Samstag, 4. Mai, um 10 Uhr; am Freitag, 24. Mai, um 17 Uhr; am Samstag, 29. Juni, um 10 Uhr; am Samstag, 6. Juli, um 10 Uhr sowie am Freitag, 23. August, um 17 Uhr statt. Die Kursteilnehmerzahl ist auf 15 Leute begrenzt, „damit ich gut mit den Leuten arbeiten kann“, so Markus Fröde abschließend.
Eine kleine Premiere – wir standen für diese Auflage nämlich nicht wie gewohnt in einer
Gastronomie am Herd. Und trotzdem zauberten wir Leckeres auf die Teller.
Markus Fröde brachte uns seine Leidenschaft am Grill zu Kochen und Backen mit interessanten Geschichten und
hilfreichen Tipps näher. In lockerer Atmosphäre erfuhren wir nicht nur Tipps und Tricks im Umgang mit Lebensmittel, sondern auch zu Küchengeräten und dem Grill und dem Unterschied zum herkömmlichen Herd beziehungsweise Backofen.

Hähnchen Korma
3 cm Ingwer und 3 Knoblauchzehen schälen und mit etwas Wasser zu einer feinen Paste mixen. Den Grill vorheizen. 500 g Hähnchenbrust bei starker Hitze angrillen. Das Fleisch vom Grill nehmen und beiseite stellen. Den Dutch oven auf dem Grill vorheizen. 3 EI ÖL hineingeben, 2 cm Zimtstange, 3 Nelken, 2 Lorbeerblätter, 1 TI Kreuzkümmel und 3 grüne Kardamomkapseln 2 Minuten darin anbraten. 2 fein gewürfelte Zwiebeln zugeben und alles schön anbraten bis die Zwiebeln weich sind. Das dauert etwa 5 Minuten lngwer-Knoblauchpaste, 1TI gemahlener Koriander, 1 TI gemahlener Kurkuma, ½ Tl Chillipulver und 2 Tl Tomatenmark untermischen und kurz mitbraten. Nun das angegrillte Fleisch hinzugeben, mit etwas Salz würzen und 150 ml Wasser angießen. Den Dutch oven schließen, den Grilldeckel runterklappen und bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten garen, bis das Fleisch weich ist. Wenn das Fleisch fertig ist, 40 g Erdnussbutter unter die Sauce mischen und mit frisch geschnittenem Koriander servieren.
Tarte Tatin
50 g weiche Butter und 1 El braunen Zucker in den Geflügelhalter geben. 3 Äpfel (Gala) schälen, achteln, entkernen und in den Geflügelhalter schichten. Mit einer Prise Salz würzen.
Creme
250 ml Crème double, 4 El Espresso, 2 El Puderzucker und eine Prise Zimt in eine Schüssel geben, verrühren und kaltstellen. Den Grill auf ca. 200 °C bei indirekter Hitze vorheizen. Die Äpfel mit Blätterteig bedecken und 20-25 Minuten garen, bis der Blätterteig goldbraun ist. Nun kann die Tarte aus dem Geflügelhalter gestürzt und mit der Kaffeecreme serviert werden.
Paratha – Fladenbrot
500g Mehl, 150g warme Milch, 2 El Zucker, 2 Tl Trockenhefe, 1 Tl Backpulver, 2 El Öl, 150ml Naturjoghurt, 1 Ei, 1Tl Salz.
Das Ei mit Salz verschlagen. Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten und 3 Stunden ruhen lassen. Den Grill bei indirekter Hitze mit dem Pizzastein vorheizen.
Aus dem Teig erst Kugeln formen und aus den Kugeln sehr dünne kleine Fladen ziehen.
Die Fladen auf dem Pizzastein jeweils 2 Minuten pro Seite backen.