K u l i n a r i s c h e s

Für die Rubrik „Mein Lieblingsgericht“ stand das Dingolfinger Stadtmagazin wieder am Herd beziehungsweise in der Küche. Auch in der mittlerweile zehnten Folge mit Hilfe eines Profis – dem 42-jährigen Jürgen Geiger, Chefkoch und Pächter vom Intermezzo im Dingolfinger Erlebnisbad Caprima. Mit Christine Eiglsperger kredenzte Jürgen Geiger dieses Mal ein echtes Highlight:

Einen Roasted Beef Glazy Burger mit gebratener Rinderlende, Spiegelei, Röstzwiebeln sowie Karotten. Dazu wurden Kartoffel-Donuts mit einem Bärlauchdip serviert.


Nein, wir waren bei der zehnten Auflage von „Mein Lieblingsgericht“ nicht schwimmen, aber im Erlebnisbad Caprima zu Gast. Seit einigen Jahren betreibt Jürgen Geiger dort das Bistro Intermezzo und hat seit November 2020 sogar einen Lieferdienst inkludiert, der sich in der Kreisstadt großer Beliebtheit erfreut. An diesem Vormittag wurde extra für uns aufgesperrt und ein Burger kreiert, der ab Mai den Namen „Stadt-Burger“ verpasst bekommen wird.

Das Intermezzo ist seit Jahren bei den Badegästen beliebt. Hier gibt es nicht nur Eis und Pommes, sondern auch das eine oder andere kulinarische Schmankerl. Doch zunächst zur bewegten Koch-Karriere von Jürgen Geiger.„Eigentlich stand schon früh fest“, so Geiger, „dass ich Koch werden will.“ Zuhause griff er der Mama gerne unter die Arme. Am heimischen Herd konnte er sich richtig austoben. Da wurde gekocht und auch ab und zu gebacken.
„Eigentlich stand schon früh fest“, so Geiger, „dass ich Koch werden will.“

Und so war es dann auch keine große Überraschung, als er nach zwei Praktika eine Kochlehre im Landgasthof „Zur Post“ in Mengkofen startete. Nach seiner Zeit als Zivildienstleistender kochte er drei weitere Jahre in Mallersdorf, absolvierte den Meisterkurs und war danach bereit für ein eigenes Projekt. Das Tingula in der Oberen Stadt begleitete er von Anfang an. „Es war wie mein Baby“. Dort bot er eine exklusive Küche an; viele Gäste aus der Region strömten nach Dingolfing. Der Stressfaktor war hoch. Vor allem, als er 2010 auch noch die Gastronomie im Erlebnisbad Caprima übernahm. „Da musste ich mich irgendwann für die eine oder andere Richtung entscheiden“, so Geiger. Die Wahl fiel – auch aus familiären Gründen – auf das Intermezzo im Caprima.
Doch mit dem harten Lockdown im März 2020 waren neue Wege gefragt. Gemeinsam mit seinem Bruder und Thomas Atzberger wurde im Spätsommer der Intermezzo Lieferdienst als Idee geboren. Mit großem Erfolg. Im November 2020 gab’s den Startschuss dazu und die Resonanz war überwältigend.
Neue Kreationen, die Liebe zum Detail und eine große Prise Enthusiasmus: Jürgen Geiger weiß, wovon er redet, wenn man mit ihm über einen nicht ganz so einfachen Job spricht. „Natürlich ist es ab und zu stressig, aber es motiviert ungemein, wenn du mit deinem Produkt den Gast zufrieden machst.“
Viel Wert wird vor allem auf Qualität gelegt. Das Fleisch wird regional gekauft.

Ein Pluspunkt bei den jungen Leuten, die sich primär in den sozialen Medien tummeln, sind auch die Aktionen vom Intermezzo. Zum Super-Bowl oder auch zu speziellen Feiertagen gibt es Aktionen. „Das ist wichtig, weil der Kunde ein wenig Abwechslung braucht. Nicht immer dasselbe auf der Karte“, stellt Geiger klar.
Ganz gespannt blickt das Stadtmagazin auf Jürgen Geiger, als er endlich sein Lieblingsgericht verrät. Einen Roasted Beef Glazy Burger mit gebratener Rinderlende, Spiegelei, Röstzwiebeln sowie Karotten. Dazu wurden Kartoffel-Donuts mit einem Bärlauchdip serviert.
In der Küche geht es dann anschließend Schlag auf Schlag. Und das hat auch einen Grund, denn Jürgen Geiger hat sich für das Lieblingsgericht schon sehr gut vorbereitet. Die Rinderlende liegt schon bereit und auch die Kartoffel-Donuts sind vorbereitet. Das Fleisch wird leicht auf beiden Seiten angebraten und nebenbei die Zwiebelringe mit ein wenig Mehl angestaubt. „Wichtig ist, dass man kein Salz auf die Röstzwiebeln gibt, denn sonst verlieren sie Wasser“, erklärt Geiger. Nebenbei wird zudem die Butter aufgeschlagen, damit sie mehr Volumen bekommt. „Zudem wird sie geschmeidiger“, so der Tipp vom Koch. Versehen mit ein paar Gewürzen (Thymian und Rosmarin) sowie eines selbstgemachten Knoblauchöls wird alles vermengt. Doch wozu? Mit dieser selbstgemachten Gewürzbutter wird die Rinderlende nun im Finish noch mal ein wenig nachgebraten.

Mittlerweile befinden sich der Koch und Christine im Endspurt bei ihrem Gericht. Als der Koch dem Burger dann den letzten Feinschliff mit einem Spiegelei sowie geraspelten Karotten, welche mit Essig, Salz und fein geriebenen Ingwer mariniert wurden, verpasst, läuft dem Redakteur und auch Christine das Wasser im Mund zusammen. Zu den Kartoffel-Donuts (optisch ein wahrer Hingucker!) wird noch ein Bärlauchdip kredenzt.
Als wir dann das Menü probieren, sind wir mehr als begeistert. Der Burger ist ein Gedicht. Insbesondere die Lende schmiegt sich zart an den Gaumen und die Röstzwiebeln sind bissfest. Nicht zu vergessen sind die Kartoffel-Donuts, die mit dem Bärlauchdip eine perfekte Einheit bilden.
Mit vielen Eindrücken und neuen Kochtricks mit im Gepäck verlässt des Team des Dingolfinger Stadtmagazins nach knapp zwei Stunden das Caprima und das Intermezzo. Wir kommen definitiv gerne wieder.
Text: Andy Forster
Fotos: Christine Daxl