„ Als Vater einer Tochter, die mittlerweile drei Jahre und zwei Monate alt ist, weiß man ja, dass dieser Punkt irgendwann kommt: Man wird vom eigenen Nachwuchs belehrt. Das Reden klappt vorzüglich und deswegen ist ab sofort Schluss mit lustig. Dass es allerdings derart schnell geht – und gleich dreimal innerhalb kürzester Zeit – hätte ich dann doch nicht erwartet.
Zunächst passierte es zweimal am Esstisch. Ich wollte der Tochter eine Pfannkuchensuppe schmackhaft machen. Ich war dermaßen enthusiastisch, dass ich den Mund noch halb voll hatte. Schon kam der Zeigefinger, ein böser Blick und folgender Kommentar: „Papa, mit vollem Mund spricht man nicht.“ Da war ich baff. Das nächste Problem ließ nicht lange auf sich warten. Auf die Frage „Welches Kissen willst du zum Ausruhen?“, entgegnete die Tochter mit sehr ernster Miene: „Das eine, aber bloß nicht des andere!“ Aha, dachte ich mir und holte natürlich das falsche Kissen. Das nächste Mal ließen meine Frau und ich den Arbeitstag mit einem Gespräch ausklingen. Der Tochter gefiel das gar nicht, „weil du (gemeint war ich) immer so viel redest“.
Mein Fazit aus diesen Beispielen. Als Papa braucht es keinen Knigge. Der sitzt auf der Couch neben dir, ist drei Jahre alt, direkt und zuckersüß.“