Im Stadtteilzentrum wird Integration vorgelebt
Als Ausgangspunkt für eine integrierte Stadtentwicklung kommt dem Stadtteilzentrum zentrale Bedeutung im Hinblick auf die Entwicklung des Stadtteils zu.
Seit 2009 gibt es in Dingolfing das Stadtteilzentrum Nord. Mitten im Stadtteil Höll-Ost liegt das Gebäude in direkter Nachbarschaft zu Grundschule und Kindergarten St. Josef sowie der Dreifachturnhalle inmitten durchmischter Wohnbebauung. Das Dingolfinger Stadtmagazin hat sich mit der Leiterin Tuba Uygun unterhalten.

„Das Stadtteilzentrum soll als Treffpunkt und Unterstützungsangebot für alle Bevölkerungsgruppen aus Höll-Ost da sein und sie in ihrem täglichen Leben unterstützen. Letzten Endes steht die Integration der Bürger im Mittelpunkt“, führt die junge Quartiersmanagerin aus. Tuba Uygun kennt sich in Höll-Ost aus. Sie ist dort aufgewachsen und weiß daher ganz genau um die Probleme und Sorgen der Bürger. Der überdurchschnittlich hohe Integrationsbedarf sei ein Hauptgrund für die Ansiedlung des Stadtteilzentrums gewesen. Nach dem Fall der Mauer kamen viele Bürger mit Migrationshintergrund nach Dingolfing.
Somit kommen im Stadtteil viele Gesellschafts- und auch Kulturschichten zusammen. Das Kernziel von den Verantwortlichen im Stadtteilzentrum Nord lautet dabei, dass sich alle Bürger in Dingolfing wohlfühlen sollen. Neben der Gelegenheit zum Austausch und zu Beratungs- und Freizeitangeboten, bietet das Stadtteilzentrum mit seinen Räumlichkeiten viel Platz für eigene Projekte, Ideen und auch Kreativität. Neben Bastelkursen werden zum Beispiel auch intensive Sprachkurse angeboten. Die Sprache, so sind sich Experten schon seit jeher einig, sei der Schlüssel zur Integration. Das gilt in New York, Peking und eben auch in der BMW-Stadt Dingolfing. Einige Feste und Veranstaltungen zeigten die Vielfältigkeit der Dingolfinger Bürger. In der Vergangenheit war vor allem das Fest des Stadtteilzentrums ein wahrer Publikumsmagnet. Dort zeigten die Teilnehmer die verschiedenen Kulturen auf, die in der Stadt leben. Auch traditionelle Speisen wurden serviert. Das Credo lautete dabei immer: Dingolfing ist bunt. Als Mittler dient dabei die Leiterin Tuba Uygun. Im Fokus liegt aber weiterhin die Entwicklung des Quartiers. Zwar sei dies wegen der Corona-Pandemie momentan nur eingeschränkt möglich, „aber ich bin auch in dieser sicherlich nicht einfachen Situation weiterhin für die Bürger da.“ Apropos nicht einfach: Obwohl Dingolfing eine reiche Stadt ist, geht es nicht allen Bürgern finanziell gut. Dafür gibt es im Stadtteilzentrum ebenfalls eine rührige Aktion. Die Arnstorfer Tafel verteilt jede Woche Lebensmittel und Hygieneartikel an sozial schwache Dingolfinger: „Das ist eine wirklich hervorragende Sache“, so Tuba Uygun.

Und wie sieht es im Stadtteilzentrum Nord nach der Corona-Pandemie aus? Für diese Zeit gebe es schon die eine oder andere Idee, berichtet Uygun. „Auf den Start der Angebote im Stadtteilzentrum freue ich mich jetzt schon; ganz besonders darauf, wenn wir wieder unsere Stadtteilfeste veranstalten, gemeinsam feiern und das Miteinander und die kulturelle Vielfalt genießen können“, so Tuba Uygun abschließend.